Donnerstag, 21. November 2013

Ein sich wiederholender Traum

Und als ich heute hinter der Bar stand, nach diesem Konzert der neuen kubanischen Trova, das der große Ismar mit seinem Bruder Edel gegeben haben und die verbliebenen Gäste, vom Abend emotional berührt laut an den einzelnen Tischen verteilt, sich kennend oder auch nicht, miteinander geredet haben, hab ich mich wieder auf einmal so allein gefühlt und spürte einen seltsamen Schmerz, mehr einen Krampf, ganz leise, weil ganz profund... da habe ich mich an meinen Traum von gestern Nacht erinnert.

In dem Traum war es Sommer, Wiener Sommer. Und in meinem ganz normalen Wiener Sommeralltag, was auch immer das heißen soll, bzw. dem Gefühl, das einem im Gaumen bleibt, wenn man an Sommeralltage zurückdenkt, habe ich aus irgendeinem Grund in irgendeiner Situation ein Moped, ein kleines Motorrad geschenkt bekommen, geerbt, was auch immer,

ich hatte jedenfalls auf einmal ein Motorrad.
Es war ein altes klappriges Motorrad.
Eines von diesen, das man ganz genau kennt, weil man es ständig reparieren muss.
Klein, klapprig und alt.

Meine innere Sommerfreude über dieses Geschenk des Himmels war so groß, dass ich mich im Traum nicht erinnern kann, ob es dadurch irgendwelche offenen Konflikte mit meinen Eltern gab oder nicht. Fakt ist, ich hatte das kleine, alte, klapprige Motorrad.

Und mit dem Motorrad bin ich gefahren.
Egal wohin,

ich habe keine Erinnerung mehr daran, wohin ich gefahren bin,
aber ich spürte warme Sommerluft in meinem Gesicht,
gemischt mit dem Stolz, ein derartiges Motorrad zu besitzen
und der nicht unberechtigten Sorge, ob dieses Motorrad denn noch die Strecke oder z.B. Steigung schaffen würde, die ich vor mir hatte.

Und dann war ich irgendwann in Leopoldsdorf und bin durch die kleinbürgerlichen Hackler-Siedlungsstraßen gefahren und musste nicht einmal mehr auf den Verkehr achten.

Ich kam beim Haus meiner Großeltern an und da stand der Bus. Mein Bus, der Bus meiner Eltern.

Also habe ich das Motorrad abgestellt und bin in den Bus gestiegen.
Ich bin gar nicht erst ins Haus meiner Großeltern gegangen,
direkt in den Bus, und zwar nach hinten.

Danach dürfte ich noch die Vorhänge zugezogen haben, oder sonst was gemacht haben, aber jedenfalls bin ich tief eingeschlafen. Tief und gut.

Und genauso unbekümmert, wie ich eingeschlafen bin, bin ich auch wieder aufgewacht.
Augen kurz reiben, Tür auf, kurz realisiert, wo ich bin und dann bin ich, wie ich es schon vielleicht vorher hätte machen sollen, in den Garten meiner Großeltern.
Dort waren dann auch allerhand Leute, Familie, geliebte Menschen... Wahrscheinlich waren Caro, Max, meiner Eltern, Schwester, Großeltern und sicher noch einige andere da, ich erinnere mich nicht.

Und als es dann nach einem von mir nicht beschreibbaren Nachmittag zum Aufbruch kam, ging ich wieder,
im Kurzzeitgedächtnis den Geschmack einer familiären Verabschiedung
und wollte mich mit dem Motorrad auf den Heimweg machen.

Doch da war kein Motorrad.
Der Bus war da, eh klar...
aber da stand kein Motorrad.
Ich hab es doch da sicher hingestellt.
Es war aber nicht da.

Bin ich so verblödet, dass ich mich nicht daran erinnern kann, wo ich mein bescheuertes Motorrad hingestellt habe?
Auch 100 Meter weiter stand keins, und hinter der nächsten Ecke auch nicht. Fuck.
Grad hab ichs geschenkt bekommen und schon ist es weg?
Hab ich das jetzt echt verschissen?
Wurde mir das gestohlen?
Stielt in Leopoldsdorf jemand ein Motorrad? Fuck.

FUCK, habe ich etwa vergessen, den Schlüssel abzuziehen?
Bin ich echt so dämlich und naiv, dass ich den Schlüssel stecken hab lassen?
Habe ich es wirklich provoziert, dass mir jemand mein Motorrad stielt, das vor kurzem noch gar nicht in meinem Leben war?

FUCK! Ich kann doch nicht so blöd sein, dass ich den Schlüssel hab stecken lassen, als ich den Bus schlafen gegangen bin.

Nachschauen in den Hosentaschen.
Während ich in meiner Hose herumkramte, zwischen Münzen, Feuerzeugen ins Leere greifend dachte ich drüber nach, wie der Schlüssel denn aussah,
denn wenn er einen Schlüsselanhänger hat, dann müsste er ja greifbar sein.

Ich konnte mich nicht erinnern.
Aber wenn du dich nicht an den Schlüsselanhänger erinnern kannst,
dann doch zumindest an den Schlüssel...

doch da war keine Erinnerung.
Ich hatte nie einen Schlüssel.... und ich glaube... ich hatte auch nie ein Motorrad...

aber das Gefühl? und... und... wie bin ich überhaupt hierher gekommen? ....
Keine Ahnung, aber eines war sicher, und da war ich fast schon wach...
ich hatte nie den Motorradführerschein, und schon gar kein Motorrad.

Und dann war ich wieder hinter der Bar, jemand bestellte ein Bier und jemand anderer verabschiedete sich...

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