Samstag, 5. November 2005

Bist deppad...

Also ich muss echt sagen, was hier gestern los war... bist deppad!

Riots, eine halb bis ganz zerstaerte Stadt, brennende Banken, Krawalle und Zerstoerung in den Strassen... aufgebrachte Meute!
Blutende Polizisten, blutende Demonstranten. Molotovcocktails, Traenengas... Einige wenige Leute, die mit Steinen und Schlagstoecken einfach alle Objekte (Telefonzellen, Geschaefte,...) zerstoeren, die ihnen in den Weg kommen.
Blut pickt auf den Strassen von Mar de Plata, und auch auf den Strassen von Buenos Aires, naja, wahrscheinlich is es schon wieder weggewaschen worden. Und das alles live in Fernsehen.
Cumbre, Anticumbre und Antianticunbre. Und natuerlich die Massen an Menschen auf den Strassen, an die sich niemand erinnert. Nein, das ist falsch, naetuerlich erinnert man sich an die auch. Wenn die Massen nicht waeren, dann waeren es einige Chaoten, die zerstoeren, rauben und pluendern. Sonst nichts.
Und Maradona! Und der alte Hugo, der a la Fidel mehr als zwei Stunden redete auf der Anticulbre und Diego mehr als langweilte. Besonders "originell" fand ich seinen Spruch "ALCA, ALCA, al carajo!"
Sowas passiert, wenn man sich einen US-amerikanischen Praesidenten ins Land einlaedt.
Gestern hab ich einmahl mehr bemerkt, wo ich bin; eben nicht auf einer Donnerstagsdemo, nicht in Wien, nicht in Europa... ich bin in einem Land, wo der Mob sofort zum Ueberkochen gebracht werden kann, sei das jetzt zurecht oder zu unrecht.
Bankomaten wurden ausgeraubt (oder zumindest wurde es versucht), Konditoreien gepluendert, Geschaefte ausgeraubt. Ein brennender McDonalds in Buenos Aires, vor dem vor laufender Kamera eineige kleine Bombe hochgehen. Pflastersteine, die durch die Luft fliegen und Polizisten im Anzug treffen, die blutend nachher in grossaufnahme weggeschleppt werden, Pflastersteine, die "eigene" Demonstranten treffen, die blutend am Boden liegenbleiben und von den Bullen noch eine draufkriegen.
Gehts hier um Bush?
Der Mittelklasse weisse aufgeklaerte postmoderne mensch reagiert natuerlich bestuerzt auf Blut undZerstoerung. Zerstoerung ist nie gut, und Gewalt schon gar nicht. Was haben die Pluenderungen mit politischem Protest zu tun?
"Glaubt ihr, dass man euch so ernst nimmt?" lautet die Frage, die den gewalttaetigen Demonstranten gestellt wird. Und ich sage "JA!" und zwar LEIDER nur so.
Es geht hier um mehr als Bush. Es geht um jahrhundertelange Abhaengigkeit, es geht um eine (weitere) institutionalisierung dieser Abhaengigkeit symbolisiert durch den FTAA-vertrag, es geht um Hunger, es geht um ZORN, es geht darum, dass man nicht zuhoert. Umgekehrt stelle ich die Frage "Wer erinnert sich an die Demonstrationen in Monterey, oder Cancun, oder woanders? Oder ist es doch Seattle oder Genua, wo der "normale" Buerger zu denken anfaengt und sagt "He da war doch was!""... Es ist die Gewalt und die Zerstoerung, die Aufmerksamkeit erregt, die Bewusstsein schafft, nicht das gute Zureden. Die Bitte an Kirchner "He du, bitte lad Bush nicht ein, wir wollen das nicht" ist ein Tropfen auf dem heissen Stein. Eine zerstoerte Stadt als Konseqenz (die dem eigenen Staat schadet, nicht den USA) ist ein schlagkraeftigeres Argument. Ich sage nicht dass es schlagkraeftig ist, oder dass es gut ist, aber ich betrachte es als Umstand, dass es nuneinmal in Relation schlagkraeftiger ist, als alles andere was bisher friedlich passierte. Wer sollte denn auch zuhoeren? Und zu was eigentlich? Bitte hoert auf mit der Ausbeutung? Bitte, wir wollen faire Konditionen? Erlasst uns doch bitte unsre Schulden? Wir wollen nicht arm sein?
Es geht um Maradona, es geht um Bush, es geht um Kirchner... und gleichzeitig hat es garnix mit ihnen zu tun.
Die Gewalt ist eine Demonstration der Hilflosigkeit gegenueber der kapitalistischen Logik. Die Gewalt an sich will nicht, dass sie ein Bush oder ein kirchner ernst nimmt. Sie will genau anders sein. und das ist sie auch.
Sie gehorcht eben nicht den Regeln des Widerstandes. Das System der liberalen Demokratie (verbunden mit ihren Zwillingsbruedern Kapitalismus und Privateigentum) erlaubt Widerstand. Es ist ein grosser Fortschritt, den wir den Sieg der Freiheit nennen, dass man im gegensatz zu alllen anderen dagewesenen Systemen, in dem "unseren" frei demonstrieren kann. Man darf auf die Strasse gehen, man darf seine Meinung sagen, Kuenstler duerfen frei arbeiten. Richter ist die Statistik, die breite oeffentlichkeit. die ooffentliche Moral, und nicht ein Fuehrer, oder ein Koenig oder sonst was. Obwohl dieses System in vielen Regionen der Zivilisation noch nicht besonders ausgereift ist, oder durch permanente Ausnahmezustaende (euphemisitsch "Kampf gegen den Terror" genannt" oder "kampf fuer mehr Sicherheit") starkt gefaehrdet ist, und so zur Durchsetzung unserer geliebten Freiheit immer mehr Kontrolle rechtfertigt, hat dieses System eine Crux.
Was wird aus dem Widerstand, wenn es sozial akzeptiert ist?
Was wird aus der Revolution, wenn sie alle akzeptieren?
Was wird aus Publikumsbeschimpfungen, wenn sich das Publikum gerne beschimpfen laesst? Was wird aus Jelinek, wenn sie den Nobelpreis bekommt.
Der kern des Widerstandes, der Punkt, der den Widerstand ausmacht, wird vernichtet.
Die schlimmste Waffe des kapitalismus ist die vorgeschobene Freiheit.
Widerstand gegen ein System, das vom System akzeptiert wird, ist kein Widerstand gegen das System. Klingt logisch.
Gleichzeitig: Welches System wuerde Widerstand dulden, der es selbst zerstoert. Widerstand kann nur dann geduldet werden, wenn er nichts veraendert, also kein Widerstand ist.
Der Widerstand will keinen Kompromiss... der Widerstadn will nicht, dass Bush, der demokratisch gewaehlte Praesident der USA... egal ob das jetzt stimmt oder nicht... auf einmal draufkommt "Ah stimmmmt! ich sollte meine Politik aendern! Ich fange gleich damit an und verwende alles geld, das ich vorher fuer Waffen ausgegeben habe zur Armutsbekaempfung und Bildung in meinem Land und in anderen Laendern"... abgeshen davon, dass das nicht passieren wird, kannnn es gar nicht passieren, weil es nicht in Bushs Hand liegt, das zu entscheiden. Es gibt marktgesetze... der amerikanische Staat ist finanziell im Arsch... der Kapitalismus befindet sich seit langer Zeit in einer Krise, es gibt nichts zu verschenken.... naja theoretisch schon, vielliecht die Unmengen an milch oder getreide oder so, dioe vergbrannt werden, um die preise nicht fallen zu lassen... aber das ist wohl eine naive weltverbesserliche Hippieidee, das man die ja verschenken koennte. jeder Staat, von oesterreich bis in die USA bis nach Argentinien kann zeigen, auf papier, das es nichts zu verschenken gibt. jeder muss sein Volk versorgen und ausserdem vor einem Aussen beschuetzen.
Einen radikalen Wechsel, sowas kann nur ein Diktator beschliessen, in der Demokratie geht es per definitionem um den Kompromiss, um die Interessensvertretungen... und manche Interessen koennen nicht vetreten werden, also geht es um die Hegemonie, um die Vorherrschaft. Rapid und Austria sind gleichzeitig Meister, das waere wohl die Wunscherfuellung der demokratischen Idee. Dasgeht aber nicht, Meister gibts nur einen, und dass die Austria meister wird, da kotz ich ja lieber.
Es gehtalso um die Dominanz einer Klasse, Gruppe, eines Volkes... wie man es auch immer nennen will, ueber andere. Und im kapitalismus ist das nuneinmal das Kapital, nicht die Poesie, oder Philosophie oder der Fussball.
Es gibt aber nicht besonders viele laender, die die Moeglichkeit haben, in der oberen Liga der Interessensvertretungen mitzuspielen, da ihnen der handlungsspielraum, d.h. das kapital fehlt. Wenn es treffen gibt, um gemeinsame Projekte zu beschliessen, und ich habe kein Geld, und ausserdem grosse Sorgen zu Hause, dann wird meine Stimme (als Ale) nicht besonders laut sein, waehrend dieser Treffen. Verstrickungen von verhaeltnissen, Abhaengigkeiten, Schulden, verpflichtungen, Vertraege, Geld, das ich mir augeborgt habe, blabla bringen mich in eine Situation, in der ich ein Pockerface aufsetzen muss, um nicht vollstaendig laecherlich zu wirken. Ich muss mir alle Wege offenhalten, denn ich weiss nicht was kommt. Ich will mich, wenn ich selbst schon nicht allein bestehen kann, immerhin an die "Guten" oder zumindest an die "starken" halten, das bin ich dem Volk, das mich gewaehlt hat schuldig. Und dabei nur keine Fehler begehen. Wohlstadn fuer meine Waehler. Das sind wohl die gedanken eines "guten" praesidenten, von denen es nicht viele gibt... alles andere ist schlechter, korrupter...
Aber genau diese Sachzusammenhaenge, dieses, sich alle Wege offenhalten, das die Demokratie von mir verlangt, laehmt mich. Es laehmt. Wieviele lateinamerikanische Buendnisse gibt es schon? So viele, sie gehen alle unter, weil sich Kirchner dann wieder mit Lula streitet, oder Chavez zu weit links is, und... is der ueberhaupt demokrat? und... dann Kolumbien uiuiui Kolumbien, das is so ein Problemfall und Bolivien ebenfalls, jedes Monat kanpp vor dem Buergerkrieg... und all dieanderen laender... Uruguay, die gerade jetzt damit amal anfangen ihre eigene Geschichte aufzurollen, die militaervergangenheit zu verdauen...
Also: wem kann mans verdenken, den FTAA-vertrag zu unterschreiben. Der FTAA-vertrag, die grossartige Freihandelszone von Alaska bis Feuerland bringt kapital ins land... grosse Unternehmen werden investieren! DerVertrag bringt politische Stabilitaet. Der Vertrag bringt Arbeitsplaetze! Arbeitsplaetze, die bei der naechsten Wahl, dann auf ein Plakat geschrieben werden koennen.
Dass dieser vertrag, den nationalen Oekonomien gar nix bringt is wuascht, dass dieser vertrag oekologische katastrophen zur Folge hat isd auch wuascht (oh Gott, wer denkt in so einer Situation, wo menschen verhungern, bitte an Umweltschutz)... dassdieser Vertrag zur Folge hat, dass die kleinen Betriebe, die Doerfer, die Felswirtschaften die indigenen gemeinschaften stark gefaehrdet werden is auch wuascht... denn die haben a)sowieso keine Stimme sind daher b)nicht besonders wichtig, denn mit denen (als heterogenen gemeinschaft) kann man sowieso kan staat machen seit 500 jahren weil sie c) kein Kapital haben, sondern hoechstens als Arbeitskraefte unter effizienter koordination welche darstellen.
Die Abhaengigkeit von den USA, die Unterstreichung dieser Abhaengigkeit, nehme ich in kauf, ich nehme auch in kauf, dass es Bush ist, mit dem ich das Buendnis eingehe, denn in drei jahren ist es wieder wer anderer.... und in drei Jahren bin ich vieliecht schon nimma da!
Die Staaten stehen mit dem Ruecken zur Wand. Auf der einen Seite stehen die vielen Nachbarn, die in einer aehnlichen Situation sind (wirtschaftlich und politisch), d.h. labil, undauf der anderen Seite diehassliebe zum grossen Bruden, den USA, oder Europa.
Das buendnis mit den latinos waere ihnen lieber, denn wir sind alle latinos, aber auf das kann man sich nicth verlassen, wirklich nicht!
Wer ist es, der in diesen Staaten herrscht? Alte weisse maenner! Dieselben, die vor hunderten von jahren geherrscht haben.
Fox, dieser Sohn einer Hure, schlaegt vor, die FTAA durchzusetzen ohne Venezuela, d.h. ohne alle mercosurstaaten.
War die Krise in Argentinien nicht warnung genug an diese Laender, was passieren kann, wenn man sich an eine reiche Nation verkauft? Oder die Waehrungskrise in mexico 1994?
Nein, offenar nicht...
Die Zahlen sind zu verlockend...
Chavez hat handlungsspielraum. Es hat die CIA besiegt und hat jetzt viel Freiheit un dim gegensatz zu den Schlappschwaenzen Lula etc... tut er auch was (im Moment)...
Er ist ein Diktator, er gewann durch einen Militaerputsch zuerst, noch vor den Wahlen... er hat durch radikale veraenderung etwas (momentan) veraendert... nicht durch reden.
Er kann es sich leisten, Erdoel zu verschenken. Er haelt die Wirschaft Cubas am Leben... was auch immer man davon halten mag. Und, ich moechte mich hier jetzt nicht als Chavezfanatiker aeussern, aber dennoch kommt es mir so vor, dass er die einzige gegenwaertige Chance Lateinamerikas wird, da er sich eben NICHT alle Wege offenhaelt, da er (in siener Art) Stellung bezieht... nicht taktiert, wie ein Lula oder ein kirchner, oder zumindest anders taktiert.
Eine Revolution ist nichts schoenes... das ist ein europaeisches Missverstaendnis. Die franzoesaische Revolution, so sehr sie auch heroisiert wird, war nicth schoen, sie war mit extrem viel Gewalt und Pluenderungen und Tod verbunden und mit noch mehr chaos nachher. Die Russische Revolution ebenfalls...
Wenn eine Widestandsgruppe heute zum Gipfel, zur Cumbre geht und sagt, dass das so nicht geht, dann ist das hoechste was sie erreicht, dass das im Zuge der Tagesordnung besprochen wird... dann wird es, so wie alle guten Ideen, und auch viele schlechte, scheitern, da irgendwer aus irgendwelchen Gruenden des wohlverstandenen eigeninteresses sicher dagegen sein wird.
Also... um das abzuschliessen. Auf der einen Seite stehen die Praesidenten der Staaten hier, die verhandeln, sie repraesentieren das System. Sie wollen ihre eigenen Staaten staerken und ausserdem selbst im Amt bleiben. Auf einer anderen Seite stehen die demonstrierenden massen, die hochemotionell demonstrieren gegen die Armut, gegen die Miserie, gegen innepolitisch Probleme, alles vereint heute unter dem Namen BUSH (langsam tut mir der Kerl fast schon leid, fuer was der alles zahlen muss, oh Gott, natuerlich tut er mir nicht leid!), auf wieder einer anderen Seite steht Diego Maradona, nahe bei ihm Hugo Chavez... Popularitaet ist der Schluessel. Marketing wirkt auch hier. Und so veraechtlich ich es auch am Anfang gesehen habe, so sehr muss ich jetzt zugeben, dass ich verstehe, dass es wichtig ist, dass ein nationalheld (wie Jeanne dÁrc)auf der Seite der Arbeiter steht, auch wenn er keine Ahnung hat oder die Leute, die ihm zujubeln keine Ahnung haben. Es geht um die gemeinsame Miserie (naja nicht maradonas miserie, aber ich denke, er ist ein lebendes Che Guevara T-shirt). Und maradona gemeinsam mit Hugo... es geht um emotionen... und solche dinge emotivieren und motivieren auch.
Und dann auf wieder einer anderen Seite stehen diejenigen, denen das ganze thater wuascht is. Die genauso mit dem Ruecken zur wand stehen, wie die Praesidenten, nur halt ohne Amt. Und hier kommt die Zerstoerung, die wahllose Zerstoerung. Die Molotovs, diePflastersteine, das Blut, die unendlichen eingeschlagenen Scheiben... alles das bedeutet "gehts scheissen mit eurem System!" Ich hab ekeine Lust, mich zu profilieren, Stimmen zu gewinnen, mich argumentativ und kompromissbereit zu verteidigen! Ich bin dagegen, un deine andere Wahl als die Gewalt hab ich nicht, denn reden bringt nix!" Und recht haben sie.

An was erinnert man sich? An Seattle.

Und... auch ich, auch jeder, denk ich, der das liest, muss sich selber folgendes eingestehen:
gestern sind wir zwei Stunden vor dem Fernseher gesessen und haben uns die (teilweise Live-) Berichte von den Demos angeschaut. Ich war beeindruckt, und beklemmt zugleich. Wir haben viel geredet, diskutiert, ob es nicht ungerecht gegenueber den argentinischen geschaeftsleuten ist, das Zerstoerung doch nix bringt (per se bring Zerstoerung nix, sondern sie zerstoert)... blabla....
Heute im online Stadard ist der Gipfel Topmeldung... man redet drueber...
meine Frage lautet nun: Wer von uns bleibt zwei Stunde lang auf einem Fernsehkanal, wenn eine Liveuebertragung von einer Konferenz stattfindet, und bleibt die ganze zeit konzentriert, macht sich gedanken, und diskutiert? WER?
Die gewalt laesst nachdenken! Gewalt ist (leider) produktiv.
Gewalt schafft evidenz, gemeinsam mit medienpraesenz.
Die unendlich vielen globalisierungskritischen Bewegungen im dekadenten Europa sind nach Seattle aus dem Boden geschossen, nicht nach einer friedlichen Demo.
Wenn man nicht will, dass eine Konferenz stattfindet, dann muss man sie offensichtlich aktiv stoeren, sie zerstoeren, oder es versuchen, denn wenn man hingeht, eine Nummer zieht und auf eine Aufrufung wartet, dann nimmt man schon an der konferenz teil und rechtfertigt ihre Existenz.

Ich hasse Gewalt, allein sie zu sehen tut mir koerperlich schon fast weh. Weil ich in Mitteleuropa in der Mitte von Wien aufgewachsen bin. Nicht in einem pariser Vorort.
Aber genausowenig, wie ich das kopfschuetteln bezueglich der naziverbrechen im 2.Weltkrieg (a la sowas bringen nur deutsche zustande) strikt ablehne (da diese zutiefst menschlichen verbrechen dadurch mystifiziert und weit weggeschoben werden) so lehne ich auch das kopfschuetteln gegenueber dergewalt auf Anti-globalisierungs-dings-kritisch-scheiss-bush-blabla-maradona-Demos ab. Auch diese gewalt ist zutiefst menschlich und resultiert nicht aus Gruenden wie, der Vater ha tmich geschlagen, sondern aus einer realen Situation der machtlosigkeit heraus. machtlosigkeit gegenueber einem abstakten herrschaftssystem, bei dem man gegen nienamden sein kann, da sich jeder rechtfertigen kann.
Und sobald einer das nicht tut a la Bush, wird er zum Feind der Welt. Aender aber auch nix, trotzdem sterben die menschen im Irak, in Afganistan, wo auch immer... un dNew orleans haben wir auch ganz vergessen und an Tapachula und Guatemala nichteinmal gedacht.

In diesem Sinne

Si te paran en el nombre de la ley, corre en el nombre de la libertad!

Ale
fede - 6. Nov, 22:59

Frankreich brennt

- Dort wo Hoffnungslosigkeit geschuert wird, vielleicht sogar beabsichtigt gezuechtet wird, lodert das Feuer uns reicht bis an die Zaehne, ueberschreitet nicht das Trommelfell, bleibt noch unter der Haut so lange bis man zu all den erlittenen Schlaegen genau nopch einen dazubekommt, der die Grenzen aufbrechen laesst und laengst aufgestaute Erruptionen weit in die heile (oder doch niocht so) Welt hionausschleudert.

Sie die von der Gesellschft angespieen und bespuckt wurden rotten sich zur Gegenwehr und zerstoeren,. was sie zerstoert hat, Sie deren Väter und Grossvaeter schon mit Fuessen getreten und die als Arbeitstiere gern gehalten, den Peinigern auch noch die Fuesse kuessen dureften haben Einlass gefunden in ein Land, dass als Antwort auf ihre Anwesenheit nur mit Aussperrung reagiert hat.

Es brennt, weil es in ihnen schon lange gebrannt hat, weil sie als einzige Antwort auf ihre Verzweiflung diesen Schrei von sich geben. Sie fragen sich nicht mehr, ob das noch was nuetzt, sie vergewaltigen diese heile Welt und die Verantwortlichen no tienen cojones um ihre Fehler einzugestehen. Die schweigen noch i9mmer zu den fehlenden Konzepten der Vergangenheit, da ist nich einmal der Ansastz einer Entschuldigung seitens derer, die etwas aendern koennten, sie nennen sie schlicht und ergreifend Abschaum.

Suedamerika hat die Armut als gesellschaftspolitische Realitaet, eine unglaubliche Armut, aber die Mechanismen der Angstschreie sind die gleichen. Steine Fliegen und Geschaefte brennen und wenn es so weiter geht, dann klebt auch auf den Pflastern franzoesischer Strassen Blut und da ist es egal ob es gutes oder schlechtes ist, ob es vom Freud oder vom Fein der Gesellschaft ist.
Gewalt kommt von beiden Seiten, nur dass man die des Staates nicht sieht oder nicht sehen will. Wenn man Menschen auf Grund ihrer Herkunft, ihrer Brieftasche oder ihrer Hautfarbe nicht die gleichen Chancen gibt, ihr Leben in und mit der Gesellschaft zu leben, dann ist das Gewalt.

Es ist undenkbar, dass Laender innerhalb der EU Krieg fuehren, aber Frieden ist nicht zwangslaeufig nur die Abwesenheit von Krieg, das ist viel mehr. Wenn ganze Gesellschaftsschichten koerperlich und geistig ausghungert ist, kann man nicht mehr davon sprechen, dass das der Zustand des Friedens ist.

Weit entfernt von dem Idealbild befindet sich unsere satte Welt, die dem Mammon des immer mehr alles unterordnet und Menschnopfer als vollkommen legitime Gaben an ihre Goetter ansieht. Mit Menschen zu handeln, sie herumzuschieben wie das Vieh, das zur Schlachtbank gefuehrt wird, ist laengst Realitaet. Zu glauben, man haette den Handel mit Menschen laengst ueberwunden, ist ziemlich blauaeugig. Alles was machbar ist, alles "was sich rechnet", wird getan und da ist es scheissegal ob da Menschen auf der Strecke bleiben oder nicht.

Gewalttaetige Ausschreitungen werden mit Gewalt bekaempft und schließlich besiegt (was im Prinzip nicht falsch ist), aber das Problem wird somit nicht geloest. Es werden nur wieder die Stimmbaender durchgetrennt oder wie bei der Todesstrafe mit Giftspritze der Schreier zum Schweigen gebracht, die Schmerzen bleiben, es aendert sich nichts – bis die naechsten Brandbomben fliegen, bis die Menschen retoetet werden.

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