Montag, 10. März 2008

Oag... fast eine Woche nach der Jahrhundertwoche.

Wie oft kommt es im Leben vor, dass zwischen dem Geburtstag deines hermanos und deinem eigenen 29 Tage liegen, aber beide zu Vollmond Geburtstag haben? Zwei mögliche Antworten: a) wenn man sich im Tag geirrt hat oder b) wenn zufällig ein Schaltjahr ist, d.h. Vollmond, Geburtstag(e) und Schaltjahr zugleich, sehr selten und umso toller. Wie oft kommt es dann auch noch vor, dass man zuuufällig genau diese Geburtstage in Mexico am Strand feiert. Naja, einmalig würde ich da doch glatt meinen.

Und wie oft kommt es vor, dass man innerhalb einer Woche (oder wenn wir uns ehrlich sind 8 Tagen) Herrr Magister wird, man auf das labenbacherwochenende fährt, man Geburtstag hat und Abschied aus Wien feiert. Ich würde sagen, dass ist dann tatsächlich definitiv einmalig.

Und genau mit dieser Woche ist eine Zeit der Riesenanstrengung zu Ende gegangen, die Woche selbst war eine Riesenanstrengung vor Erleichterung und Partywahnsinn (sodass die "Abschiedsfeier schon eher Altersheimstimmung hatte und am Flughafen selbst die gaze Familie schon ordentlich mitgenommen aussah. Sie waren nicht mitgenommen über die Trauer, dass ich weg bin, sondern sie haben fast schon gefleht, dass ich endlich wegfahre, damit dieser Wahnsinn an Alkoholkonsum ein Ende habe.). Jedenfalls ist jetzt eine Zeit da, die einfach wiedereinmal ganz oag ist. Ich weiss noch nicht, ob mir das so gefällt oder nicht, aber ich denke schon.
Die Voraussetzungen sind folgende:
Ich bin ordentlich erschöpft, auch wenn ichs nicht wahrhaben will, ich könnte die ganze Zeit nur schlafen.
Ich weiss noch nicht, ob mir dieses ganze Magister-trara überhaupt so taugt. letztens hab ich mir einmal mitten in der Nacht gedacht: "Was habt Ihr mir mit diesem fucking-Titel angetan?" Ich weiss auch gar nicht mehr in welchem Zusammenhang, aber well... das Gefühl ist manchmal da... aber vielleicht geht es auch wieder sobald ich mich dran gewöhnt habe.
Die Monate Jänner und Februar haben mir ohne Zweifel jede Form der Energie, der Kreativität, des eigenen Willens, der Lebenslust genommen. Nicht, dass das jetzt alles tot wäre, nein, mein Hirn ist einfach nur erschöpft udn recht lustlos für alles, was nicht fernsehen ist. Meine Augen sehen ungenau (nicht sclecht, nur ungenau). Ich ertappe mich dabei, Zeitungsartikel nicht zu lesen, sondern sie nach Schlagwörtern mit den Augen durchzuscannen. Das VN-Projekt fühlt sich momentan so an, als müsste ich es "erledigen", weit entfernt davon "kreativ drin aufzugehen".
Was die Liebe und die Frauen betrifft habe ich ständig das Gefühl, alles falsch zu machen. Ich bin Gefühlsparaoid geworden und sobald mir jemand seine Zuneigung auch nur ansatzweise äußert, ziehe ich mich wie eine Schnecke ins Haus zurück und schrei "Lass mich in Ruh!"
In meinem Körper fühl ich mich auch nicht so recht wohl, obwohl das alles langsam besser wird... je länger die Prüfung zurückliegt.
Naja... und vielleicht schreibe ich das alles, weil ich mich auf dem Weg der Besserung befinde...
Ich bin allein in Buenos Aires, das habe ich mir selbst ausgesucht, oder vielleicht blieb mir auch gar nichts anderes über. Ich lebe allein in einer Wohnung, die nicht die meine ist, recht haltlos und hauslos, aber das ist kein Problem... zumindest kein wichtiges.
Was Ale betrifft, geht es sowohl ihr als auch mir ziemlich oag. Ich habe das Gefühl, sie permanent zu verletzen, durch mein Sein. jede Handlung udn jede Nicht-Handlung, wenn ich sie einlade oder wenn ich sie nicht anrufe, alles schaut wie eine Orsch-Aktion aus. Und ich habe nicht nur das Gefühl, sie permanent zu verletzen, sondern ich weiss, dass es so ist.
Ich hab ein ganz schönes Gefühlschaos beianander.
Heute bekam ich einen Anruf in Letis Wohnung, bei dem ein Mann mir erklärte, dass Leti in Mexico entführt wurde und dass ich zu Lösegeldverhandlungen bereit sein müsse und dass sie wissen, wo sie/ich wohnt... Auch wenn es offensichtlich ein schlechter Schmäh war, reagiert man als "einsamer Ausländer" kurz recht sensibel und sperrt halt die Terassentür zu. ;-) Komisch jedenfalls...

Die Diplomprüfung habe ich weitgehend in schlechter Erinnerung. Das hängt aber denk ich damit zusammen, dass es eine sehr einsame G'schicht war und dass ich v.a. von Wimmer kein Feedback bekommen habe. Auch wenn das eitel klingt, muss ich sagen, dass mir das schon wichtig gewesen wäre; nicht unbedingt für mein Ego, sondern für das zeremonielle "Abrunden" der ganzen Gschicht. So steht es in meinem Hirn ein bissi da, wie ein sehr sehr sehr mühsamer Bürokratieweg, bei dem ich meine Erwachsenheit als Belohnung bekam und angewidert einsteckte.

Buenos Aires jagt mir momentan ein bissi Angst ein. Alles sieht hier gleich aus wie vorher, aber ich komm grad aus vollkommen anderen Themen, einem anderen Kontinent, und einer anderen jahreszeit, sodass ich die onda noch nicht ganz aufnehmen konnte. Aber naja, ich bin genau 3 Tage hier und die waren von anderen Dingen geprägt. Immerhin sitze ich gerade auf der Plaza Serrano in einem Cafe und atme Sommerluft bei meinem 2. Kaffee.
Letis Apartement ist dunkel und stickig, wie eine Höhle. Wenn ich in der Früh aufstehe und draußen scheint die Sonne, muss ich drinnen trotzdem überall das Licht aufdrehen, um auch nur irgendwas zusehen.

Noch bin ich nicht eins mit meiner Umwelt. Noch fühl ich mich auf der Strasse ein bissi verfolgt. Fühl mich in der Devensive, als könnte mir jeden Moment ein Überfall oder eine Stänkerei oder eine Schlägerei passieren. Das wechselt aber ständig zwischen "He, du Depp, sei nich blöd und gack Dich an!" und "Ja, was solls, ich bin einfach erschöpft und wehrlos." FAZIT: Ich bringe momentan nicht die gehörige Portion Orang Utan-Testosteron auf um in der Welt der Strasse mein gesicht zu wahren, und ach wenns klischeemäßig klingt, das ist hier sehr sehr wichtig.

Was noch?

Auf meine Diplomarbeit bin ich kaum stolz, weil ich sie "viel besser hätte machen können". Aber ich reihe mich hiermit in die Mehrzahl der Magister dieser Welt ein.
Ich muss endlich bei Babses Arbeit weiterkommen, damit dort was weitergeht.

Irgendwie habe ich wieder das Gefühl, dass allein durch das schreiben, eine irrsinnige Zuversicht in mein Leben kommt, dass ich genau dadurch die Portion an Ordnung und Übersicht in meinem Leben schaffe, die ich brauche (die ja nicht übermäßig gross ist). Ich kenn mich zwar immer noch nicht zu 100 Prozent aus, aber die Mischung an Kaffe, Geruch von leuten, Lärm der Gespräche, Musik im Hintergund und Zeit, die ich dezidiert zum Denken verwende, machen viel gut.
Und schon wird es immer klarer: Die kleinen Dinge geniessen und sich aus den Details des Tages die Energie holen, die das Leben schön macht.
Oft frage ich mich in letzter Zeit, woher diese Energie überhaupt kommen soll, die meine Erschöpfung besiegen soll? Aus dem Schlaf? Sicherlich ein bisschen, aber das ist zu wenig, denn zu viel Sclaf macht müde.
Aus einem Urlaub? Naja, kann sicher sein, aber der nächste ist sehr fern und vorher muss einiges in Bewegung gebracht werden.
In Wirklichkeit ist es ganz einfach, doch man vergisst es immer wieder. Die Energie, die die kreativität ausmacht liegt in einem Gespräch am Nachmittag, einem Kaffe um die Uhrzeit. Im absichtlich langsamer werden beim heimgehen, damit man den Weg nicht nur macht, weil man die Distanz zwichen zwei Punkten zurücklegen will, sondern weil der Weg eine eigene Qualität hat, die ich ohne weiters ausblenden kann, aber nicht ausblenden soll.
Wenn man lange im Bus gefahren ist und dann endlich auf einem Autobahnparkplatz rastet, legt man sich in das vor Ruhe dröhnende Auto und fährt innerlich weiter. Meine Diplomarbeit/prüfung ist seit bald 2 Wochen vorbei und ich fahre innerlich immer noch, auch wenn es logisch gar keinen Sinn macht. Genuss ist mit schlechtem gewissen verbunden. Fernsehen wird als Zeit-"Sünde" wahrgenommen und dann hör ich entweder auf oder schaue "aus Trotz" weiter. Beides ist unbefriedigend. Ich laufe einem Ziel nach, das substanzlos geworden ist.
Und ich denke genau an diesem Punkt machen viele Frisch-MagisterInnen den Fehler, anstelle der Diplompfüfung den Komplex des Lebens zu stellen, als wäre es ein Ziel. Es war immer schon ein Fehler so mancher Wissenschaft, zuerst eine Formel zu haben und sich dann die Substanz zu suchen (z.B. Gott in der Welt wiederfinden ist das mittelalterlichste Beispiel dafür). Ich bin der Ansicht, dass es ungekehrt sein muss, zumindest in dem Fall. Mein Gefühl kann ich nicht missinterpretieren als Suche nach meinem Suchobjekt, sondern ich muss mein suchen an sich hinterfragen. Schließlich hab ich das vorher ja auch nicht (so, dermaßen) gemacht.
Ich denke, dass ich genau das gemeint habe, als ich vor einiger Zeit geschrieben habe, dass ich manchmal die Angst habe, dass mich die Diplomarbeit "gebrochen" hat. Sicherlich hat sie meinen Willen gebrochen, da ich selbst nie zu etwas gezwungen wurde, sondern freiwillig und aus einer selbst eingesehenen Notwendigkeit meine persönlichen Bedürfnisse in den Hintergund gestellt habe, da sie sowieso am Krepieren waren und dem Willen der Institution, der in diesem Moment ident mit meinem war, gefolgt bin.
Oag, oder?
Fortschritt, Revolution, Evolution whatever, hat es in der Menschheitsgeschichte nur dann gegeben, wenn sich jemand gegen die herrschenden Diskurse aufgelehnt hat und neue (nicht unbedingt bessere, aber neue) geschaffen hat. Man kann nicht sagen, dass van Gogh besser malt als Breugel, aber ohne Zweifel hat es zwischen den beiden Malern große Revolutionen gegeben, die hart erkämpft waren.
Und genau das meine ich. Wenn ich mih jetzt von der Uni leiten lasse, die gemeint hat, dass das, was ich geschrieben habe "gut" ist, als Nachschlagewerk gar "hervorragend", dann darf ich mich nicht als Subjekt sehen, denn dann sterbe ich. Ich scheiss drauf und muss zruck zum Start. ... Blöder Magister. Und so sozialromantisch es auch klingt, ich fühl mich, als hätte man ein bisschen Bürgerlichkeit an meinen Namen drangeklebt. Und ich denke der Achte Bezirk kann unisono im Chor sagen "Ale, das hast du brav gemacht". Und auf einmal wird mir ganz komisch.... ;-)
Ist das der Schritt zum Erwachsenwerden? Ist genau das der Moment, an dem man beginnt, sich seinem Stande gemäß zu verhalten? An dem man beginnt, irgendwelche Hippieträumer auf der Strasse sehnsüchtig zu belächeln?
Ist der Ale, der Hängematten am Strand verkauft jetzt einen meter weiter weg gerückt? Bin ich jetzt einen Schritt näher denjenigen, die sagen "Machs jetzt, denn wennst amal älter bist kommst nicht mehr dazu."?
Oder renn ich einfach nur grad wie ein aufgeschäuchtes Hendl herum und gocker Blödsinn umadum? ;-)
However... Schreiben ist gut... und ich hoffe, dass ich in nächster Zeit viel Zeit zum Schrieben und zum Lesen habe. Ich hoffe, dass meine Nervengschicht in der Hand auch bald vergeht, sodass ich auch wieder mit der Hand schrieben kann, sodass ich auch wieder Gitarre spielen kann... naja... es wird schon wieder.

Nur ned angacken.

Leicht Jung Frisch

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