Authentisch sein
Den warmen Fahrtwind links in den sich zerzausenden Haaren spüren,
während wir irgendwohin unterwegs sind,
irgendwo mitten am Weg.
Ein bisschen verschwitzt, ein bisschen durstig,
aber rundherum bei der Sache.
Die Temperatur des Motors passt, für ein paar hundert Kilometer haben wir Benzin.
Ich glaube, ich hab an alles gedacht.
Der Tag vergeht.
Momente und Gerüche pfeifen vorne durch das Fahrerhaus.
Fauliger Kloakengeruch einer italienischen Vorstadt, der bald von Eukalyptusbäumen vertrieben wird.
Am Horizont sehe ich es schon seit fast einer Stunde blitzen, genau dort, wo die Straße hinzeigt.
Jetzt erst langsam riecht es nach Regen und ich frage mich, ob der Scheibenwischer eh funktioniert.
Oder eine erste Brise salziger Hauch, der ankündigt, dass der Weg zum Hafen nicht mehr weit sein kann.
Wellen an Güllearoma, die einem erzählen, dass man zurück in Österreich ist und mir saftige Wiesen und Felder versprechen.
Der kalte Geruch eines nahen Bachs, verschmolzen mit dem süßen Duft faulender Baumrinde.
Auch wenn es stockfinster rechts und links von mir ist, spüre ich den Wald.
So viele feine Gerüche, die für sich selbst stehen, gleichzeitig so viel verkörpern, ganz subtil, unbeweglich.
So unbeweglich, wie ich hinter dem Lenkrad sitze, während wir brüllend auf einer Betonstraße durch die Nacht brennen.
Benzin auf einer Tankstelle. Selbst der fehlende Lärm des ruhenden Motors hat einen Geruch.
Abgeklatscht, ausgetauscht mit den beißend süßen Toilettenparfüms der Raststationen.
Die Schönheit in all dem liegt,
dass es
Erinnerungen sind.
An Momente, wo ich selbst war und ich ich selbst war.
Wo es keine andere Verpflichtung, Herausforderung oder Ambition gab,
als das Sitzen, das Fahren
und mir selbst und dem Motor aufmerksam zuzuhören,
während mich Eindrücke aus Landschaft und Gerüchen und Leben umspülten.
Von diesen Momenten gibt es kein Foto. Diese Momente sind keine Pointe einer Erzählung.
Diese Momente stehen für sich, authentisch und unberührt.
Authentizität ist der Weg zum Glück.
Wenn man ab und zu man selbst sein kann,
und wenn man außerdem dazu das Glück hat,
dass das manchmal gemeinsam mit jemand anderem passiert,
dann ist man auf einem guten Weg,
egal wie romantisch oder prekär der Kontext ist.
Überhaupt und heuer auch
es war ein Jahrhundertsommer
Das sollte ich auch so zu verstehen geben
Damit die Erinnerung auch wahr wird, damit sie bleibt
während wir irgendwohin unterwegs sind,
irgendwo mitten am Weg.
Ein bisschen verschwitzt, ein bisschen durstig,
aber rundherum bei der Sache.
Die Temperatur des Motors passt, für ein paar hundert Kilometer haben wir Benzin.
Ich glaube, ich hab an alles gedacht.
Der Tag vergeht.
Momente und Gerüche pfeifen vorne durch das Fahrerhaus.
Fauliger Kloakengeruch einer italienischen Vorstadt, der bald von Eukalyptusbäumen vertrieben wird.
Am Horizont sehe ich es schon seit fast einer Stunde blitzen, genau dort, wo die Straße hinzeigt.
Jetzt erst langsam riecht es nach Regen und ich frage mich, ob der Scheibenwischer eh funktioniert.
Oder eine erste Brise salziger Hauch, der ankündigt, dass der Weg zum Hafen nicht mehr weit sein kann.
Wellen an Güllearoma, die einem erzählen, dass man zurück in Österreich ist und mir saftige Wiesen und Felder versprechen.
Der kalte Geruch eines nahen Bachs, verschmolzen mit dem süßen Duft faulender Baumrinde.
Auch wenn es stockfinster rechts und links von mir ist, spüre ich den Wald.
So viele feine Gerüche, die für sich selbst stehen, gleichzeitig so viel verkörpern, ganz subtil, unbeweglich.
So unbeweglich, wie ich hinter dem Lenkrad sitze, während wir brüllend auf einer Betonstraße durch die Nacht brennen.
Benzin auf einer Tankstelle. Selbst der fehlende Lärm des ruhenden Motors hat einen Geruch.
Abgeklatscht, ausgetauscht mit den beißend süßen Toilettenparfüms der Raststationen.
Die Schönheit in all dem liegt,
dass es
Erinnerungen sind.
An Momente, wo ich selbst war und ich ich selbst war.
Wo es keine andere Verpflichtung, Herausforderung oder Ambition gab,
als das Sitzen, das Fahren
und mir selbst und dem Motor aufmerksam zuzuhören,
während mich Eindrücke aus Landschaft und Gerüchen und Leben umspülten.
Von diesen Momenten gibt es kein Foto. Diese Momente sind keine Pointe einer Erzählung.
Diese Momente stehen für sich, authentisch und unberührt.
Authentizität ist der Weg zum Glück.
Wenn man ab und zu man selbst sein kann,
und wenn man außerdem dazu das Glück hat,
dass das manchmal gemeinsam mit jemand anderem passiert,
dann ist man auf einem guten Weg,
egal wie romantisch oder prekär der Kontext ist.
Überhaupt und heuer auch
es war ein Jahrhundertsommer
Das sollte ich auch so zu verstehen geben
Damit die Erinnerung auch wahr wird, damit sie bleibt
AlVince - 8. Okt, 20:45